Exposition Brigitte Bardot (Article en Allemand)

Publié le par Ricard Bruno

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Menschen & Lifestyle: Eine beachtliche Ausstellung und ein brandneues Buch erinnern
... und Gott erschuf BB

Die Schaulustigen von Saint-Tropez hoffen heute vergeblich auf einen Schnappschuss. Brigitte Bardot, Hausherrin von «La Madrague», ist aus gutem Grund nicht zu Hause. In Boulogne-Billancourt, im Weichbild von Paris, kommt sie einer der schönsten Pflichten ihres wechselvollen Lebens nach. Inmitten der legendären früheren Filmmetropole, wo sie für sieben von ihren insgesamt rund 50 Kinofilmen vor der Kamera stand, eröffnet sie eine große Retrospektive. Die 75-jährige Schauspielerin, die wegen ihrer Hüftprobleme an Krücken geht, ist sichtbar gerührt.

 
Die BB am Strand von Cannes. Beim Filmfestival 1953 wurde «Ein Akt der Liebe» präsentiert. Foto aus dem Bildband «Brigitte Bardot – Eine Hommage in Fotografien»

Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sie sich nicht erträumen können, versichert sie dem Kurator der Hommage, Henri-Jean Servat, nach dessen Angaben keiner zweiten Aktrice zu Lebzeiten je eine solche Ehre zuteil wurde – ein Höhepunkt im Leben des Leinwandstars, der  dem französischen Staat zu seiner besten Zeit mehr Devisen einbrachte als der Autohersteller Renault.

Kein großer Bahnhof für BB in BB. Das hatte sich die Diva ausbedungen. So ist Servat neben ihrem vierten Ehemann, Bernard d’Omale, einziger Zeuge der diskreten Vernissage im «Musée des années 30». Die 1500 Quadratmeter umfassende Ausstellungsfläche im Espace Landowski ist ein Parcours der süßen Erinnerungen. Rund 2000 Plakate und 800 Bilder aus den wilden Jahren der meistfotografierten Frau Europas sind dort zu sehen. Dann die Marianne, Symbol der französischen Republik, der der Künstler Aslan vor vier Jahrzehnten die Gesichtszüge der schmollmundigen Pariserin verlieh.

Außerdem ihr Kinderzimmer, ihr Ballettröckchen, ihr grüner Mini-Moke von 1966, Porträts von Künstlern, deren Muse sie war (Warhol, Van Dongen, Arman, Doisneau), das berühmte Me- tallgewand von Paco Rabanne, ihr rosa Vichy-Hochzeitskleid, die berühmte Harley-Davidson aus dem gleichnamigen Chanson der auch als Sängerin erfolgreichen Industriellentochter. Dazwischen Reminiszenzen aus der Sammlung von Gunter Sachs, der von 1966 bis 1969 mit der stilprägenden Traumfigur verheiratet war. Beachtlich überhaupt die Galerie ihrer zumeist prominenten Liebhaber.
Dokumente des Kampfes der Umweltaktivistin für den Tierschutz fehlen ebenfalls nicht. Die Ausstellung überträgt das heitere Lebensgefühl der 1950er- und 60er-Jahre auf den Besucher und wird damit ihrem Titel «Les années ‘insouciance’» (etwa: «Die sorglosen Jahre») gerecht.

«Ich mit 60? Das kann ich mir nicht vorstellen», hatte die «europäische Antwort auf MM» (Marilyn Monroe) 1969 geäußert. Heute, genau 40 Jahre später, ist sie «stolz auf meine Falten – sie sind das Leben in meinem Gesicht».
Die Ausstellung hat rund eine Million Euro gekostet und ist gleichwohl eine Hymne auf Jugend, Schönheit und Sinn-lichkeit des einstigen Sexsymbols, das sich rühmen kann, so bekannt zu sein wie der Eiffelturm. «Eternelle BB» und «Dieu créa BB», wie das Lokalblatt «var-matin» jubelte, gilt laut einer Umfrage von 2008 im Weltgedächtnis noch immer als eine der attraktivsten Frauen der Menschheitsgeschichte. Obwohl sie – des Rummels überdrüssig – schon 1973 ihre Karriere beendete, bleibt sie nach einer Leserbefragung für 64 Prozent der Franzosen unverändert ein «Mythos».

Brigitte Bardot wünscht sich, dass die Schau demnächst auch an der Côte d’Azur gezeigt wird, möglichst in der Nähe ihres «Heimathafens», wie sie Saint-Tropez zärtlich nennt. Als erste war die Stadt Nizza Feuer und Flamme, hat aber jetzt zurückgerudert.

Gerade erschienen ist im Schwarzkopf&Schwarzkopf Verlag Berlin der Bildband «Brigitte Bardot – eine Hommage in Fotografien». Zahlreiche kommentierte Szenenfotos illustrieren auf 192 Seiten mit rund 200 Bildern die Karriere der schönen Schau-spielerin, sowohl aus ihren berühmtesten Filmen als auch aus ihren weniger bekannten frühen Streifen

Infos zur Ausstellung: www.boulognebillancourt.com

Source : http://www.rczeitung.com/lifestyleartikel/items/id--und-gott-erschuf-bb.html
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